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Bayrische Mama

12.11.2016
Jeder Mensch, der einmal nach München kommt, muss sowohl der Bavaria, als auch der bayrischen Ruhmeshalle einen Besuch abstatten. Nicht nur, weil beide Monumente historisch wertvoll und wichtig für die Geschichte Bayerns und Deutschlands sind, sondern weil bestimmte Mentalitäten des Landes Bayern so einfacher verstanden werden können.
Postkarte mit Bavaria von 1917

Die berühmte 18 Meter hohe Bavaria stellt die Patronin Bayerns dar. So steht sie als riesige Bronzefigur vor der bayrischen Ruhmeshalle. Im Kopf des Denkmals befindet sich sogar, ähnlich wie bei der Freiheitsstatue in New York, eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform - allerdings nichts für Leute mit Klaustrophobie. Schon zu ihrer Entstehungszeit wurde die Bavaria als technisches Wunder und Meisterwerk gepriesen. Erstaunlich dass die Kolossalfigur ausgerechnet in München entstand. 30 Jahre vor ihrer Entstehung gab es hier keinerlei Erfahrung mit solchen Gussarbeiten. Auf könglichen Wunsch Ludwigs I. wurde die Erzgießerei in München gegründet - im übrigen erinnert noch heute die Erzgießereistraße in München - an ihren damaligen Standort in Neuhausen.

Nach ersten Gussarbeiten wie der Obelisk am Karolinenplatz und das Max-Joseph-Denkmal vor der Oper erwarb sich die Erzgießerei einen sehr guten Ruf und nahm einen erstaunlichen Aufschwung. Der spätere Chef der Erzgießerei brach nach Paris auf - ohne ein Wort Französisch zu sprechen -, um dort die modernsten Techniken des Gusses kennenzulernen.
Dieses Wissen war grundlegend, um die Anforderungen erfüllen zu können, die durch den Guss der Bavaria an ihn gestellt wurden. In 5 Teilen - Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe - wurde das Kunstwerk gegossen, die Einzelteile unter großem Trara von der Erzgießerei zur Theresienwiese gebracht und dort zusammengefügt.

Die Bavaria ist in Bärenfell gehüllt und hält in der linken Hand einen Eichenkranz. In der rechten Hand führt sie einen Löwen an der Leine. Beide Symbole sind als historische Machtdemonstrationen zu interpretieren. Errichtet wurde das Monument in den Jahren 1843 bis 1850, Auftraggeber König Ludwig musste kurz vor der Einweihung des Kunstwerkes "seiner" Erzgießerei abdanken. Die Zeremonie zur Einweihung war dementsprechend ein politisch hoch brisanter und umstrittener Akt, erinnerte er doch an einen vergangenen König, statt an den amtierenden Maximilian II.

Ruhmeshalle

Bei der Ruhmeshalle, das die bayrische Patronin umrahmt, handelt es sich um ein monumentales Konstrukt aus dorischen Säulen, gebaut im Auftrag von König Ludwig I. Die gesamte Innenseite ist mit Büsten gespickt. Insgesamt zählt die Halle 48 frontale Säulen, stilistisch ist sie dem Klassizismus zuzuordnen. Der Architekt, Leo von Klenze, nahm sich als Vorbild die Walhalla aus Donaustauff. Das Gebäude wurde von vornherein im Verbund mit der Bavariastatue geplant. Ein bedächtiger Gang durch diese Säulenhalle ist eine Reise in die Vergangenheit Bayerns, denn die Büsten erzählen von vielen bedeutenden Männern, die sich Bayern verdient gemacht haben. Wohlgemerkt - fast nur Männer, ein Ausdruck der damaligen Zeit. Über die Ruhmeshalle wollte König Ludwig I den Zusammenhalt der Bayern stärken, da sich die Grenzen Bayerns nach dem Wiener Kongress verändert haben und sich einige Neubayern mit der neuen Zugehörigkeit nicht anfreunden konnten.

Touristen sollten sich allerdings nicht nur wegen Oktoberfest, Bavaria und Ruhmeshalle anlocken lassen. Der nahegelegene Bavariapark mit angrenzendem Biergarten und den instandgesetzten historischen Gebäude der alten Messe München mit dem Verkehrsmuseum des Deutschen Museums ist allemal einen Besuch wert. Verbinden lässt sich das Verweilen dort mit einem Spaziergang im Westend, einem gemütlichen Kaffee im Café Marais, einem ehemaligen Kolonialwarenladen, und einem kühlen Bier in den historischen Stuben der Augustinerbrauerei an der Landsbergerstraße.

 

Die Ruhmeshalle und die bayrische Mama sind Sehenswürdigkeiten der Tagestour Grünes München.


Erfahrungsberichte

4.9 von 5 basierend auf 155 Kundenbewertungen.
U. Schneider Homepage vom 19.06.2025
Die Tour mit dem Radl‘ Guide Manfred war super klasse und wird uneingeschränkt weiter empfohlen. In gutem Tempo ging es mit sehr soliden Fahrrädern (auf Wunsch gab es auch Helme) durch Maxvorstadt, Uni- und Museumsviertel, zur Isar und zum Englischen Garten. Manfred ist ein sehr aufmerksamer und umsichtiger Guide. Es gab ausreichend Stopps bei denen wir viel Hintergrund Wissen und geschichtliche Zusammenhänge erklärt bekamen. Die Tour war sehr kurzweilig und informativ. Gerne wieder!!!
G. Fonck Homepage vom 27.05.2025
Lieber Manfred, die gebuchte Radtour durch München am 21. Mai 2025 hat alle 10 Teilnehmer/innen sehr gut gefallen. Nicht nur die Vorbereitung mit der Bereitstellung der Fahrräder war insgesamt ohne Probleme, sondern auch auf der gesamten Tour hast du uns viele Informationen gegeben und bist auf unsere Fragen eingegangen. Darüber hinaus hast du Wünsche hervorragend in die Tour eingebunden. Wir bedanken uns nochmal recht herzlich bei dir und werden dich auf jeden Fall gerne weiterempfehlen.
R. Kerler Homepage vom 14.05.2025
Die geführte Radtour durch München bot eine wunderbare Möglichkeit, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu erleben und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun. Es war ein unvergessliches Erlebnis, das wir nur jedem empfehlen können. Manfred ist ein super Guide. Er hat uns perfekt durch München geführt. Er ging auf unsere Wünsche ein und kennt sich sehr gut aus. Geschichte und Gegenwart vermittelt er lebendig und mit viel Humor. Sehr hilfreich waren auch die Tipps für weitere Aufenthalte.

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